Arzneimittel für Tiere: nur beim Tierarzt oder aus der Apotheke
© New Africa AdobeStock 493896781 Nicht nur als Mensch benötigt man hin und wieder Medikamente, auch für Tiere sind im Krankheitsfall Arzneimittel erforderlich. Dafür gelten einige besondere Regelungen, zum Beispiel kann man häufig ein Medikament, das der Tierarzt verordnet hat, direkt dort erhalten. Das stellt eine Ausnahme vom ansonsten geltenden Apothekenmonopol dar. In einigen Fällen werden den tierischen Mitbewohnern auch Humanpräparate verordnet. Auch hier gibt es spezielle Vorschriften. Nur auf tierärztliche VerordnungÄhnlich wie bei Medikamenten für Menschen unterscheidet man auch bei den Arzneimitteln für Tiere zwischen frei verkäuflichen und verschreibungspflichtigen Medikamenten. Verschreibungspflichtige Medikamente erhält man nur in der Apotheke oder, im Sonderfall der Medikamente für Tiere, eben auch beim Tierarzt. Benötigt ein Tier ein Humanpräparat, also ein Arzneimittel, das prinzipiell für Menschen gedacht ist, dann benötigt man auch dafür eine tierärztliche Verordnung, egal ob das Medikament sonst verschreibungspflichtig ist oder nicht. Anders ausgedrückt bedeutet das: Auch Humanpräparate, die für Menschen lediglich apothekenpflichtig sind, sind, wenn sie bei Tieren angewendet werden sollen, nicht ohne das Rezept des Tierarztes erhältlich. Auch homöopathische Mittel sind hiervon betroffen, dürfen also ebenfalls nicht ohne Rezept des Tierarztes ausgegeben werden. Diese Regelung umfasst auch bereits die Beratung bei Medikamenten, wenn diese zu einem unzulässigen Zweck erfolgen soll. Das bedeutet also, schnell ein Medikament aus der Apotheke zu holen und sich dort zur Medikation des Haustiers beraten zu lassen, ohne den Tierarzt aufzusuchen, scheidet ebenfalls aus. Auch der Versand von verschreibungspflichtigen Medikamenten für Tiere ist in Deutschland verboten. Bei Symptomen gleich zum TierarztDie Regeln in Bezug auf die Abgabe von Medikamenten sind nach der letzten Überarbeitung strenger geworden, das hat aber einen guten Grund: Sie sollen die Gesundheit des Tieres schützen. Selbstmedikation mit Arzneimitteln für Tiere ohne tierärztliche Diagnose kann fatale Folgen haben, zum Beispiel:
Besonders im Fall der Selbstmedikation eines Haustiers mit einem Humanpräparat kann es für die Tiere noch schneller gefährlich werden. So sind bei Weitem nicht alle Medikamente für Menschen auch bei Tieren anwendbar, zum Beispiel können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Andere Medikamente können zwar grundsätzlich auch Tieren gegeben werden, dann jedoch ausschließlich in einer darauf abgestimmten Dosierung. Wie genau diese Dosierung ausfallen muss, um im individuellen Fall zu helfen, kann wiederum nur der Tierarzt festlegen. Wichtig ist es deswegen, den Gang zum Tierarzt nicht hinauszuzögern, wenn ein Tier Krankheitssymptome oder ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigt. Bei manchen Tierarten kommt dazu, dass sie Krankheiten gerne möglichst lange verbergen, weil ein geschwächtes Tier in der freien Natur als leichte Beute auffallen würde. Gerade dann ist es umso wichtiger, gleich den Tierarzt aufzusuchen, wenn man das Gefühl hat, dass mit dem Tier etwas nicht in Ordnung ist. Auch wenn man mehrere Tiere derselben Art im Haus hat und einem Tier für eine Krankheit ein Medikament verordnet wurde, kann man einem weiteren Tier bei ähnlichen Symptomen nicht einfach auf Verdacht dasselbe Medikament in derselben Dosierung geben. Die Verordnung ist immer vom Patienten abhängig. Viele Vorteile durch Apotheke und tierärztliche HausapothekeDie Beschaffung von Arzneimitteln für Tiere mag etwas kompliziert erscheinen, es hat jedoch so einige Vorteile, die Medikamente ausschließlich beim Tierarzt oder bei der Apotheke zu beziehen:
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